Wie man eine Vision für die eigene Zahnarztpraxis entwickelt
- Pascal Gurtner
- 30. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Mai

In einem vorherigen Artikel haben wir die Bedeutung verschiedener Führungsstile für den Erfolg einer Zahnarztpraxis beleuchtet – und dabei besonders hervorgehoben, wie entscheidend eine klare Vision für effektive Führung ist. In diesem Beitrag gehen wir nun einen Schritt weiter: Wie entwickelt man überhaupt eine tragfähige, motivierende Vision für die eigene Praxis?
Warum braucht Ihre Praxis eine Vision?
Eine Vision ist mehr als ein netter Spruch auf der Website oder dem Wartezimmerplakat. Sie ist der langfristige Zielzustand, der Ihrem Team Orientierung gibt und alle Entscheidungen strategisch rahmt. Eine gute Vision beantwortet Fragen wie:
Wofür stehen wir?
Was wollen wir langfristig erreichen?
Wie wollen wir im Alltag erlebt werden – von Patienten, Mitarbeitenden, Kollegen?
Ohne Vision fehlt der innere Kompass – und Führungsstile bleiben leer.
1. Selbstreflexion: Was treibt Sie an?
Beginnen Sie bei sich selbst. Stellen Sie sich Fragen wie:
Warum habe ich diese Praxis gegründet oder übernommen?
Was macht mir an meinem Beruf wirklich Freude?
Welche Werte sind mir wichtig – fachlich wie menschlich?
Halten Sie Antworten schriftlich fest. Diese Selbstreflexion bildet den emotionalen Kern Ihrer Vision.
2. Das Team einbinden
Eine Vision wirkt nur, wenn sie getragen wird. Binden Sie Ihr Team frühzeitig ein:
Welche Stärken sehen Ihre Mitarbeitenden in der Praxis?
Welche Erfahrungen machen sie mit Patient:innen?
Was wünschen sie sich für die Zukunft?
Nutzen Sie Team-Workshops oder moderierte Gespräche, um ein gemeinsames Bild zu entwickeln.
3. Die Patientenperspektive mitdenken
Eine gute Praxisvision berücksichtigt auch, was Patient:innen wirklich brauchen:
Vertrauen, Sicherheit und Empathie?
Modernste Technik und Effizienz?
Persönliche Betreuung und Zeit?
Lesen Sie Bewertungen, führen Sie Befragungen durch oder hören Sie einfach bewusster zu. Die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe gehören in die Vision.
4. Vision formulieren: Klar, kurz, kraftvoll
Eine Vision ist kein Roman. Sie sollte in ein bis zwei prägnanten Sätzen zusammengefasst sein – idealerweise so, dass sie sich jedes Teammitglied merken kann.
Beispiel:
„Wir schaffen Vertrauen durch moderne Zahnmedizin mit Herz – für gesunde Zähne und echte Lebensqualität.“
Oder:
„Unsere Praxis ist ein Ort, an dem sich Menschen willkommen fühlen und höchste zahnärztliche Qualität erleben.“
5. Die Vision leben – nicht nur aufschreiben
Der wichtigste Schritt: Übersetzen Sie Ihre Vision in konkretes Handeln.
Wie zeigt sich Ihre Vision im Patientenempfang?
Wie im Führungsstil? (Bezug zum letzten Artikel)
Wie in der Teamkommunikation und Weiterbildung?
Fazit: Die Entwicklung einer Vision ist kein einmaliger Akt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Aber er lohnt sich – denn mit einer klaren Vision führen Sie nicht nur sich selbst, sondern geben auch Ihrem Team und Ihren Patient:innen eine Richtung. Und das macht den Unterschied zwischen einer Zahnarztpraxis – und Ihrer Praxis.
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